1.4571
X6CrNiMoTi17-12-2Der Werkstoff 1.4571 ist ein nichtrostender, austenitischer Chrom-Nickel-Molybdän-Stahl, der mit Titan stabilisiert ist. Durch den Titanzusatz, welcher für eine Kohlenstoffabbindung sorgt, ist 1.4571 auch nach dem Schweißen gegen interkristalline Korrosion beständig. Aufgrund des geringen Kohlenstoffgehalts bedarf es bei 1.4571 nach dem Schweißen keiner Wärmebehandlung. Zudem zeichnet er sich durch eine hohe Festigkeit bei hohen Temperaturen aus. Der Werkstoff 1.4571 besitzt eine hohe Korrosionsbeständigkeit in natürlichen Gewässern, sofern die Konzentrationen von Chlorid-, Salz- und Salzsäure nicht zu hoch sind. Andernfalls besteht trotz des Molybdänanteils, und der damit verbundenen erhöhten chemischen Beständigkeit, bei Kontakt z. B. mit Meerwasser oder NaCl die Gefahr von Lochkorrosion.
Chemische Zusammensetzung von 1.4571 (X6CrNiMoTi17-12-2)
Massenanteil in % nach DIN EN 10088-3 | ||
Element | min | max |
C | - | 0,08 |
Si | - | 1,00 |
Mn | - | 2,00 |
P | - | 0,045 |
Sa | - | 0,030 |
Cr | 16,5 | 18,5 |
Nib | 10,5 | 13,5 |
Mo | 2,00 | 2,50 |
Ti | 5xC | 0,70 |
a Besondere Schwefelspannen können bestimmte Eigenschaften verbessern. Für spanend zu bearbeitende Erzeugnisse wird ein kontrollierter Schwefelanteil von 0,015 % bis 0,030 % empfohlen und ist erlaubt. Zur Sicherung der Schweißeignung wird ein kontrollierter Schwefelanteil von 0,008 % bis 0,030 % empfohlen und ist erlaubt. Zur Sicherung der Polierbarkeit wird ein kontrollierter Schwefelanteil von höchstens 0,015 % empfohlen.
b Wenn aus besonderen Gründen, z. B. wegen der Warmumformbarkeit nahtlos gewalzter Rohre, die Notwendigkeit besteht, den Anteil an δ-Ferrit zu minimieren oder zwecks geringer Permeabilität, darf der maximale Ni-Anteil um 0,50 % (m/m) erhöht werden.
Physikalische Eigenschaften von 1.4571 (X6CrNiMoTi17-12-2)
bei 20°C nach DIN EN 10088-1 | |
Dichte in kg/dm³ | 8,0 |
Elektrischer Widerstand bei 20 °C in W | 0,75 |
Wärmeleitfähigkeit bei 20°C in W | 15 |
Magnetisierbarkeit | sehr gering |
spezifische Wärmekapazität bei 20°C in J | 500 |
E-Modul in GPa bei | |
bei 20°C | 200 |
bei 100°C | 194 |
bei 200°C | 186 |
bei 300°C | 179 |
bei 400°C | 172 |
bei 500°C | 165 |
Mittlerer Wärmeausdehnungskoeffizient in 10-6K-1 | |
20°C - 100°C | 16,5 |
20°C - 200°C | 17,5 |
20°C - 300°C | 18,0 |
20°C - 400°C | 18,5 |
20°C - 500°C | 19,0 |
Mechanische Eigenschaften von 1.4571 (X6CrNiMoTi17-12-2)
bei 20°C nach DIN EN 10088-3 lösungsgeglühta und Beständigkeit gegen interkristalline Korrosion
in den Ausführungsarten 1C, 1E, 1D, 1X, 1G und 2D
Dicke oder Øb mm | Härtec,d HBW max. | Dehngrenzee Rp MPa min. | Zugfestigkeitd,e Rm MPa | Bruchdehnungd,e A % min. | Kerbschlagarbeit KV2 J min. | Korrosions-Beständigkeitf interkristalline | ||||||
Rp0,2 | Rp1,0 | längs | quer | längs | quer | LZg | sZh | |||||
≤ 160 > 160 ≤ 250 | 215 215 | 200 200 | 235 235 | 500 - 700 500 - 700 | 40 - | - 30 | 100 - | - 60 | ja | ja |
a Das Lösungsglühen kann entfallen, falls die Bedingungen für das Warmumformen und anschließende Abkühlen so sind, dass die Anforderungen an die mechanischen Eigenschaften des Erzeugnisses und die in EN ISO 3651-2 definierte Beständigkeit gegen interkristalline Korrosion eingehalten werden.
b Für Sechskantstäbe die Schlüsselweite.
c Nur zur Information.
d Die maximalen HB-Werte können um 100 HB oder der Zugfestigkeitswert kann um 200 MPa erhöht und der Mindestwert der Dehnung auf 20 % verringert werden für Profile und Stäbe ≤ 35 mm Dicke mit einer abschließenden Kaltumformung und für warmgeformte Profile und für Stäbe ≤ 8 mm Dicke.
e Für Walzdraht gelten nur die Zugfestigkeitswerte.
f Bei Prüfung nach EN ISO 3651-2.
g LZ = im Lieferzustand.
h sZ = im sensibilisierten Zustand.
Anmerkung: 1 MPa = 1 N/mm2.
bei 20°C nach DIN EN 10088-3 Blankstäbea für lösungsgeglühte austenitische Stähle
in den Ausführungsarten 2H, 2B, 2G oder 2P
Dicke oder Øb
| lösungsgeglühtc | |||
Dehngrenze Rp0,2 MPa | Zugfestigkeit Rm MPa | Bruchdehnungd A5 % | Kerbschlagarbeit KV2 J | |
≤ 10e | ≥ 400 | 600 - 950 | ≥ 25 | - |
> 10 ≤ 16 | ≥ 380 | 580 - 950 | ≥ 25 | - |
> 16 ≤ 40 | ≥ 200 | 500 - 850 | ≥ 30 | ≥ 100 |
> 40 ≤ 63 | ≥ 200 | 500 - 850 | ≥ 30 | ≥ 100 |
> 63 ≤ 160 | ≥ 200 | 500 - 700 | ≥ 40 | ≥ 100 |
> 160 ≤ 250 | ≥ 200 | 500 - 700 | (quer) ≥ 30 | (quer) ≥ 60 |
a Einschließlich abgelängter Stäbe aus gezogenem Draht.
b Für Sechskantstäbe die Schlüsselweite.
c Das Lösungsglühen kann entfallen, falls die Bedingungen für das Warmumformen und anschließende Abkühlen so sind, dass die Anforderungen an die mechanischen Eigenschaften des Erzeugnisses und die in EN ISO 3651-2 definierte Beständigkeit gegen interkristalline Korrosion eingehalten werden..
d Dehnung A5 gilt nur für Abmessungen von ≥ 5mm. Für kleinere Durchmesser ist die kleinste Dehnung bei der Anfrage und Bestellung zu vereinbaren.
e Im Bereich von 1mm ≤ d < 5mm gültig nur für Rundstäbe. Die mechanischen Eigenschaften nichtrunder Stäbe mit Dicken < 5mm müssen bei der Anfrage und Bestellung vereinbart werden.
Anmerkung: 1 MPa = 1 N/mm2.
Verarbeitung von 1.4571 (X6CrNiMoTi17-12-2)
Automatenbearbeitung: | Nein |
Spangebende Verarbeitung: | Ja |
Freiform- und Gesenkschmieden: | Ja |
Kaltumformung: | Ja |
Kaltstauchen: | Ja |
Polierbarkeit: | Nein |
Technologische Eigenschaften von 1.4571 (X6CrNiMoTi17-12-2)
Korrosionsbeständigkeit: | sehr gut |
Schmiedbarkeit: | gut |
Schweißbarkeit: | ausgezeichnet |
Zerspanbarkeit: | mittel bis schlecht |
Korrosionsbeständigkeit von 1.4571 (X6CrNiMoTi17-12-2)
1.4571 zeichnet sich in natürlichen Gewässern mit geringer bis mittlerer Konzentration von Chloriden, Salz, Salzsäure sowie organischen Säuren durch eine gute Korrosionsbeständigkeit aus. Auch nach dem Schweißen ist der Werkstoff 1.4571 gegen interkristalline Korrosion beständig.
Schmiedebarkeit von 1.4571 (X6CrNiMoTi17-12-2)
Die Vorerwärmung findet bei Temperaturen zwischen 1150°C und 1180°C statt. Das Schmieden erfolgt zwischen 1180°C und 950°C. Je nach Maß erfolgt die Abkühlung an der Luft oder bei Stärken ab 2 mm in Wasser.
Schweißbarkeit von 1.4571 (X6CrNiMoTi17-12-2)
Der Werkstoff 1.4571 ist mit allen gängigen Verfahren mit und ohne Zusatzwerkstoff schweißbar. Als Schweißzusatz eignet sich 1.4430. Nach dem Schweißen ist, aufgrund des niedrigen Kohlenstoffanteils, keine Wärmebehandlung notwendig. Bei einer Zwischenlagerung sollte die Temperatur nicht über 200°C liegen. Gegen interkristalline Korrosion ist der Werkstoff 1.4571 auch in geschweißter Form beständig. Allerdings reduzieren Zunder und Anlauffarben die Korrosionsbeständigkeit und sollten mechanisch oder chemisch (chloridfrei) entfernt werden.
Zerspanbarkeit von 1.4571 (X6CrNiMoTi17-12-2)
Aufgrund des Titanzusatzes ist der Werkzeugschleiß höher als bei vergleichbaren Chrom-Nickel-Molybdän Stählen.
Normen von 1.4571 (X6CrNiMoTi17-12-2)
EN-Werkstoff | 1.4571 | |
DIN | X 6 CrNiMoTi 17-12-2 | |
AISI | 316 Ti | |
UNS | S 31635 | |
SS | 2.350 | |
AFNOR | Z 6 CNDT 17.12 | |
BS | 320 S 31 |
Die den deutschen Werkstoffen gegenübergestellten Werkstoffe nach anderen Normen können zum Teil nur näherungsweise verglichen werden. Die Austauschbarkeit der verglichenen Werkstoffe muss im Einzelfall beurteilt werden.
Anwendungsgebiete von 1.4571 (X6CrNiMoTi17-12-2)
Das Material ist unter anderem für Apparate und Bauteile in den folgenden Branchen geeignet:
- Chemische Industrie
- Färbereien
- Fotoindustrie
- Farbenindustrie
- Gummiindustrie
- Kunstharzindustrie
- Medizintechnik, Pharmazie
- Schiffsbau
- Textilindustrie
- Umwelttechnik (Kläranlagen)
- Zelluloseherstellung
Besonderheiten von 1.4571 (X6CrNiMoTi17-12-2)
- Verwendbar bis 550°C
- Eignung für Tieftemperaturen
- Amagnetischer Werkstoff
Die Werte und Angaben bezüglich des Werkstoffes sind rein informativ. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Schreibfehler, Irrtümer und Änderungen vorbehalten.
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