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Werkstoffe sind Rohstoffe, die weiterverarbeitet werden können und in Endprodukte eingehen. Die heutige Werkstoffkunde unterscheidet die Werkstoffgruppen:
Zur Identifikation von Stahl können zwei verschiedene Systematiken Anwendung finden:
Die folgenden Regeln gelten für Stahl, die in Europäischer Norm (EN), Technischer Spezifikationen (TS), Technischen Berichten (TR) und nationalen Normen der CEN-Mitglieder festgelegt sind. Sie dürfen auch auf nicht genormten Stahl angewendet werden. Vergebene Kurznamen müssen eindeutig sein, d.h. für jeden Stahl darf es nur einen Kurznamen geben. Die Eindeutigkeit muss ggf. durch Zusatzsymbole sichergestellt werden. Zusatzsymbole sind in die Gruppen 1 und 2 unterteilt. Erst wenn Gruppe 1 zur eindeutigen Beschreibung nicht ausreicht, dürfen Zusatzsymbole der Gruppe 2 angefügt werden. Diese dürfen nur in Verbindung mit Symbolen der Gruppe 1 verwendet werden. Für Stahlerzeugnisse dürfen weitere Zusatzsymbole an Gruppe 1 und 2 angehängt werden. Diese sind durch ein „+“ zu trennen. Entsprechend der DIN EN 10027-1 werden Kurznamen für Stahl anhand von 4 Positionen gebildet. Diese Systematik wird in zwei Hauptgruppen unterteilt:
Aufbau Kurzname: 1. Buchstabe ist der Verwendungszweck des Stahls, die folgende Zahl ist die Mindeststreckgrenze in N/mm². Evtl. folgt ein Zusatzsymbol mit Hinweis auf weitere Eigenschaften.
1= Hauptsymbole
2= Zusatzsymbole für Stähle
3= Zusatzsymbole für Stahlerzeugnisse
an = Ziffern, a = Buchstabe, an = alphanumerisch
bSymbole A,M,N und Q in Gruppe 1 gelten für Feinkornbaustähle
cZwecks Unterscheidung zwischen zwei Stahlsorten der betreffenden Erzeugnisnorm dürfen, mit Ausnahme der Symbole für chemische Lemente, an die Zusatzsymbole der Gruppe 2 eine oder zwei Ziffern angehängt werden.
dWenn aus dieser Gruppe zwei Symbole benötigt werden, muss das chemische Symbol an letzter Stelle stehen.
eUnter dem Begriff “Streckgrenze” ist je nach den Angaben in der betreffenden Erzeugnisnorm die obere oder untere Streckgrenze (Reh) oder (Rel) oder die Dehngrenze bei nichtproportionaler Dehnung (Rp) oder die Dehngrenze bei gesamter Dehnung (Rt) zu verstehen.
f1 MPa = 1 N/mm2
bSymbole M,N und Q in Gruppe 1 gelten für Feinkornbaustähle
dUnter dem Begriff “Streckgrenze” ist je nach den Angaben in der betreffenden Erzeugnisnorm die obere oder untere Streckgrenze (Reh) oder (Rel) oder die Dehngrenze bei nichtproportionaler Dehnung (Rp) oder die Dehngrenze bei gesamter Dehnung (Rt) zu verstehen.
e1 MPa = 1 N/mm2
cUnter dem Begriff “Streckgrenze” ist je nach den Angaben in der betreffenden Erzeugnisnorm die obere oder untere Streckgrenze (Reh) oder (Rel) oder die Dehngrenze bei nichtproportionaler Dehnung (Rp) oder die Dehngrenze bei gesamter Dehnung (Rt) zu verstehen.
d1 MPa = 1 N/mm2
bUnter dem Begriff “Streckgrenze” ist je nach den Angaben in der betreffenden Erzeugnisnorm die obere oder untere Streckgrenze (Reh) oder (Rel) oder die Dehngrenze bei nichtproportionaler Dehnung (Rp) oder die Dehngrenze bei gesamter Dehnung (Rt) zu verstehen.
c1 MPa = 1 N/mm2
bZwecks Unterscheidung zwischen zwei Stahlsorten der betreffenden Erzeugnisnorm dürfen an die Zusatzsymbole der Gruppe 1 eine oder zwei Ziffern angehängt werden.
cBei dreistelligen Angaben für die Zugfestigkeit ist eine Null voranzusetzen.
cDiese Symbole werden von der verantwortlichen Stelle (siehe 4.3) zur Charakterisierung des Stahles zugeordnet.
b1 MPa = 1 N/mm2
bZwecks Unterscheidung zwischen zwei Stahlsorten mit ähnlicher chemischer Zusammensetzung darf die Kennzahl für den Kohlenstoffgehalt um 1 erhöht werden.
cDen Symbolen der Gruppe 1, außer E und R, dürfen eine oder zwei Ziffern angehängt werden zwecks Unterscheidung von zwei Stahlsorten der betreffenden Erzeugnisnorm.
dDen Symbolen E und R der Gruppe 1 darf eine Ziffer angehängt werden, die den mit 100 multiplizierten, zuvor auf 0,01 % gerundeten höchstzulässigen bzw. mittleren Schwefelgehalt darstellt.
cDie Reihenfolge der Symbole muss nach abnehmendem Wert des mittleren prozentualen Gehaltes geordnet sein; wenn die Werte für den Gehalt von 2 oder mehr Elementen gleich sind, sind die entsprechenden Symbole in alphabetischer Reihenfolge anzugeben.
dEin Beispiel ist aufgeführt für einen Stahl mit hohem Stickstoffgehalt (siehe unten).
bJede Zahl gibt den auf die nächste ganze Zahl gerundeten mittleren prozentualen Gehalt des jeweiligen Elementes an
aDie Symbole werden durch Pluszeichen (+) von den vorhergehenden getrennt (siehe 7.2). Diese Symbole stehen im Grunde als für den Stahl kennzeichnende Sonderanforderungen. Aus praktischer Erwägung werden sie jedoch wie Zusatzsymbole für Stahlerzeugnisse behandelt.
aDie Symbole werden durch Pluszeichen (+) von den vorhergehenden getrennt
Die Anwendung des Nummernsystems für die Bezeichnung von Stahlsorten ist laut Europäischer Norm verbindlich. Jede Werkstoffnummer darf sich nur auf eine Stahlsorte beziehen. Eine einem bestimmten Stahl zugewiesene Nummer darf nicht für eine andere Stahlsorte verwendet werden.
Stahl wird in der ersten Position mit „1.“ bezeichnet. Es schließt sich eine vierstellige Ziffernfolge an, wobei die ersten beiden Ziffern die Stahlsorte anzeigen und die nachfolgenden Ziffern die Zählziffer in der Gruppe angeben. Legierter und unlegierter Stahl wird hier jeweils in Grund-, Qualitäts- und Edelstahl unterteilt. Die Nummernsysteme geben Auskunft über die Zusammensetzung von Kohlenstoffstählen und Legierungen:
Die beiden letzten Ziffern geben den mittleren Kohlenstoffgehalt in 1/100 Prozent wieder (bei 5-stelligen Kennziffern sind es die letzten 3 Ziffern).
aDie Einteilung der Stahlgruppen steht im Einklang mit der Einteilung der Stähle nach EN 10020.
bIn den Feldern der Tabelle sind folgende Angaben enthalten: __ die Stahlgruppennummer (jeweils oben links); __ die kennzeichnenden Merkmale der unter der betreffenden Nummer erfassten Stahlgruppe; __ Rm= Zugfestigkeit. Die für die chemische Zusammensetzung und die Zugfestigkeit angegebenen Grenzwerte gelten als Orientierung.
US Stahlsorten werden hingegen fast ausschließlich nach Werkstoffkennziffern bezeichnet. Folgende Normorganisationen wenden diese Systeme an: