Kloeckner Metals Germany Facts » Edelstahl-Werkstoffe » 1.4462
Der rost- und säurebeständige Chrom-Nickel-Molybdän-Stahl 1.4462 besteht aus einem Gemisch aus austenitischen und ferritischen Kristallkörnern und gehört damit zu den austenitisch-ferritischen Duplex-Stählen. Aufgrund seines hohen Chrom- und Molybdängehalts bietet er eine ausgezeichnete Korrosionsbeständigkeit und wird dank seiner besonderen Beständigkeit gegen Säuren, chloridhaltige Medien und Meerwasser oft im Anlagenbau und in der Offshore-Industrie eingesetzt. Außerdem verfügt die Güte 1.4462 wegen ihres Duplexgefüges über ausgezeichnete mechanische Eigenschaften wie eine hohe Festigkeit und Streckgrenze und eignet sich damit hervorragend für den Einsatz in der Bauindustrie.
Massenanteil in % nach DIN EN 10088-3
Element
min
max
-
0,030
Si
1,00
Mn
2,00
0,035
0,015
21,0
23,0
Mo
2,5
3,5
Ni
4,5
6,5
N
0,10
0,22
Nach Vereinbarung kann diese Stahlsorte mit einer Wirksumme (PRE = Cr +3,3 Mo + 16N, nach Tabelle D.1 in EN 10088-1) größer als 34 geliefert werden.
bei 20°C nach DIN EN 10088-1
Dichte in kg/dm³
7,8
Elektrischer Widerstand bei 20 °C in W
0,80
Wärmeleitfähigkeit bei 20°C in W
15
Magnetisierbarkeit
ja
spezifische Wärmekapazität bei 20°C in J
500
E-Modul in GPa bei
bei 20°C
200
bei 100°C
194
bei 200°C
186
bei 300°C
180
20°C - 100°C
13,0
20°C - 200°C
13,5
20°C - 300°C
14,0
bei 20°C nach DIN EN 10088-3 lösungsgeglühta und Beständigkeit gegen interkristalline Korrosionin den Ausführungsarten 1C, 1E, 1D, 1X, 1G und 2D
mm
HBW
max.
MPa
min.
A
%
J
interkristalline
längs
quer
≤ 160
270
450
650 - 880
25
100
a Das Lösungsglühen kann entfallen, falls die Bedingungen für das Warmumformen und anschließende Abkühlen so sind, dass die Anforderungen an die mechanischen Eigenschaften des Erzeugnisses und die in EN ISO 3651-2 definierte Beständigkeit gegen interkristalline Korrosion eingehalten werden.b Für Sechskantstäbe die Schlüsselweite.c Nur zur Information.d Für Walzdraht gelten nur die Zugfestigkeitswerte.e Bei Prüfung nach EN ISO 3651-2.f LZ = im Lieferzustand.g sZ = im sensibilisierten Zustand.Anmerkung: 1 MPa = 1 N/mm2.
bei 20°C nach DIN EN 10088-3 Blankstäbea für lösungsgeglühte austenitisch-ferritische Stählein den Ausführungsarten 2H, 2B, 2G oder 2P
dmm
%(längs)
J(längs)
≥ 650
850 - 1150
≥ 12
> 10 ≤ 16
850 - 1100
> 16 ≤ 40
≥ 450
650 - 1000
≥ 15
> 40 ≤ 63
> 63 ≤ 160
≥ 25
a Einschließlich abgelängter Stäbe aus gezogenem Draht.b Für Sechskantstäbe die Schlüsselweite.c Das Lösungsglühen kann entfallen, falls die Bedingungen für das Warmumformen und anschließende Abkühlen so sind, dass die Anforderungen an die mechanischen Eigenschaften des Erzeugnisses und die in EN ISO 3651-2 definierte Beständigkeit gegen interkristalline Korrosion eingehalten werden..d Dehnung A5 gilt nur für Abmessungen von ≥ 5mm. Für kleinere Durchmesser ist die kleinste Dehnung bei der Anfrage und Bestellung zu vereinbaren.e Im Bereich von 1mm ≤ d < 5mm gültig nur für Rundstäbe. Die mechanischen Eigenschaften nichtrunder Stäbe mit Dicken < 5mm müssen bei der Anfrage und Bestellung vereinbart werden.Anmerkung: 1 MPa = 1 N/mm2.
Der Edelstahlwerkstoff 1.4462 ist wegen seines hohen Chrom- und Molybdängehalts und seines Duplex-Gefüges aus Austenit und Ferrit wesentlich korrosionsbeständiger als rein austenitische Stähle wie beispielsweise 1.4404. Er zeichnet sich insbesondere durch eine hervorragende Korrosionsbeständigkeit gegenüber Phosphorsäuren und organischen Säuren sowie chloridhaltigen Medien und seine Beständigkeit gegen Meerwasser aus. Dank seines Gefüges ist der Stahl 1.4462 nicht anfällig für interkristalline Korrosion und besonders beständig gegen Spannungsrisskorrosion.
Da der Werkstoff 1.4462 gegenüber Thermoschockbeanspruchungen empfindlich reagiert, muss er langsam erwärmt werden. Er wird im Temperaturbereich von 900 – 1200 °C geschmiedet und anschließend schnell an Luft oder Wasser abgekühlt.
1.4462 ist wie andere Duplex-Stähle nicht leicht zu schweißen, da die Spielräume für das Erreichen optimaler Schweißbedingungen relativ gering sind. Bei Einhaltung der Vorschriften ist die Schweißbarkeit jedoch gut. Er kann mit und ohne Schweißzusatzstoff mit den gängigen Schweißverfahren (außer Gasschweißen) geschweißt werden, zum Beispiel WIG-, MAG, UP-, Lichtbogen- und Laserstrahlschweißen. Zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften des Schweißguts wird der Einsatz etwas höherer Energien beim Schweißen empfohlen. Anlauffarben, Zunder, Schweißspritzer und Ähnliches sollten mit mechanischen oder chemischen Verfahren entfernt werden, da die hohe Korrosionsbeständigkeit des Werkstoffs auf der Ausbildung einer dichten homogenen Passivschicht beruht.
Die Zerspanung dieses Duplex-Stahls ist aufgrund seines Zweiphasengefüges und seiner Festigkeit schwierig und der Bereich für ideale Schnittbedingungen kleiner als bei austenitischen Stählen. Da er eine geringe Wärmeleitfähigkeit hat, sollte die spanende Verarbeitung mit Werkzeugen aus hochwertigem Schnellarbeitsstahl bei guter Kühlung erfolgen.
EN-Werkstoff
1.4462
DIN
X 2 CrNiMoN 22-5-3
AISI
UNS
S 31803
SS
2.377
AFNOR
(Z 5 CNDU 21.08)
BS
Die den deutschen Werkstoffen gegenübergestellten Werkstoffe nach anderen Normen können zum Teil nur näherungsweise verglichen werden. Die Austauschbarkeit der verglichenen Werkstoffe muss im Einzelfall beurteilt werden.
Der Werkstoff kommt unter anderem in folgenden Branchen und Bereichen zur Anwendung:
Die Werte und Angaben bezüglich des Werkstoffes sind rein informativ. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Schreibfehler, Irrtümer und Änderungen vorbehalten.
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