1.4305
X8CrNiS18-9Der Werkstoff 1.4305 mit der Normbezeichnung X8CrNiS18-9 und AISI-Kennung 303 ist ein Chrom-Nickel Edelstahl. Dieses austenitische Material kann als rostfrei charakterisiert werden und weist einen Chromanteil zwischen 17 und 19% sowie einen Nickelbestandteil zwischen 8 und 10% auf.
Bei dem Werkstoff ist die zusätzliche Legierung mit Schwefel hervorzuheben, die einen stark positiven Effekt auf die Zerspanungseigenschaften hat. Die Beständigkeit gegenüber Korrosion wird durch diesen Zusatz jedoch negativ beeinflusst. Aufgrund der Materialmerkmale spricht man bei diesem Edelstahl auch von einem Automatenstahl.
Chemische Zusammensetzung von 1.4305 (X8CrNiS18-9)
Massenanteil in % nach DIN EN 10088-3 | ||
Element | min | max |
C | - | 0,10 |
Si | - | 1,00 |
Mn | - | 2,00 |
P | - | 0,045 |
S | 0,15 | 0,35 |
Cr | 17,0 | 19,0 |
Ni | 8,0 | 10,0 |
N | - | 0,10 |
Cu | - | 1,00 |
Physikalische Eigenschaften von 1.4305 (X8CrNiS18-9)
bei 20°C nach DIN EN 10088-1 | |
Dichte in kg/dm³ | 7,9 |
Elektrischer Widerstand bei 20 °C in W | 0,73 |
Wärmeleitfähigkeit bei 20°C in W | 15 |
Magnetisierbarkeit | sehr gering |
spezifische Wärmekapazität bei 20°C in J | 500 |
E-Modul in GPa bei | |
bei 20°C | 200 |
bei 100°C | 194 |
bei 200°C | 186 |
bei 300°C | 179 |
bei 400°C | 172 |
bei 500°C | 165 |
Mittlerer Wärmeausdehnungskoeffizient in 10-6K-1 | |
20°C - 100°C | 16,0 |
20°C - 200°C | 16,5 |
20°C - 300°C | 17,0 |
20°C - 400°C | 17,5 |
20°C - 500°C | 18,0 |
Mechanische Eigenschaften von 1.4305 (X8CrNiS18-9)
bei 20°C nach DIN EN 10088-3 lösungsgeglühta und Beständigkeit gegen interkristalline Korrosion
in den Ausführungsarten 1C, 1E, 1D, 1X, 1G und 2D
Dicke oder Øb mm | Härtec,d HBW max. | Dehngrenzee Rp MPa min. | Zugfestigkeitd,e Rm MPa | Bruchdehnungd,e A % min. | Kerbschlagarbeit KV2 J min. | Korrosions-Beständigkeitf interkristalline | ||||||
Rp0,2 | Rp1,0 | längs | quer | längs | quer | LZg | sZh | |||||
≤ 160 | 230 | 190 | 225 | 500 - 700 | 35 | - | - | - | nein | nein |
a Das Lösungsglühen kann entfallen, falls die Bedingungen für das Warmumformen und anschließende Abkühlen so sind, dass die Anforderungen an die mechanischen Eigenschaften des Erzeugnisses und die in EN ISO 3651-2 definierte Beständigkeit gegen interkristalline Korrosion eingehalten werden.
b Für Sechskantstäbe die Schlüsselweite.
c Nur zur Information.
d Die maximalen HB-Werte können um 100 HB oder der Zugfestigkeitswert kann um 200 MPa erhöht und der Mindestwert der Dehnung auf 20 % verringert werden für Profile und Stäbe ≤ 35 mm Dicke mit einer abschließenden Kaltumformung und für warmgeformte Profile und für Stäbe ≤ 8 mm Dicke.
e Für Walzdraht gelten nur die Zugfestigkeitswerte.
f Bei Prüfung nach EN ISO 3651-2.
g LZ = im Lieferzustand.
h sZ = im sensibilisierten Zustand.
Anmerkung: 1 MPa = 1 N/mm2.
bei 20°C nach DIN EN 10088-3 Blankstäbea für lösungsgeglühte austenitische Stähle
in den Ausführungsarten 2H, 2B, 2G oder 2P
Dicke oder Øb
| lösungsgeglühtc | |||
Dehngrenze Rp0,2 MPa | Zugfestigkeit Rm MPa | Bruchdehnungd A5 % | Kerbschlagarbeit KV2 J | |
≤ 10e | ≥ 400 | 600 - 950 | ≥ 15 | - |
> 10 ≤ 16 | ≥ 400 | 600 - 950 | ≥ 15 | - |
> 16 ≤ 40 | ≥ 190 | 500 - 850 | ≥ 20 | - |
> 40 ≤ 63 | ≥ 190 | 500 - 850 | ≥ 20 | - |
> 63 ≤ 160 | ≥ 190 | 500 - 750 | ≥ 35 | - |
a Einschließlich abgelängter Stäbe aus gezogenem Draht.
b Für Sechskantstäbe die Schlüsselweite.
c Das Lösungsglühen kann entfallen, falls die Bedingungen für das Warmumformen und anschließende Abkühlen so sind, dass die Anforderungen an die mechanischen Eigenschaften des Erzeugnisses und die in EN ISO 3651-2 definierte Beständigkeit gegen interkristalline Korrosion eingehalten werden..
d Dehnung A5 gilt nur für Abmessungen von ≥ 5mm. Für kleinere Durchmesser ist die kleinste Dehnung bei der Anfrage und Bestellung zu vereinbaren.
e Im Bereich von 1mm ≤ d < 5mm gültig nur für Rundstäbe. Die mechanischen Eigenschaften nichtrunder Stäbe mit Dicken < 5mm müssen bei der Anfrage und Bestellung vereinbart werden.
Anmerkung: 1 MPa = 1 N/mm2.
Schweißbarkeit von 1.4305 (X8CrNiS18-9)
Der Schwefelzusatz bei dem Werkstoff 1.4305 sorgt dafür, dass die Schweißeigenschaften des Materials nur sehr eingeschränkt sind. Es besteht die Gefahr, dass sich während des Schweißprozesses sogenannte Heißrisse bilden. Diese können auch während eines Schmiedevorganges auftreten und erschweren diese Art der Bearbeitung.
Besteht jedoch absolut keine Alternative zum Schweißen sollte ein austenitischer-ferritischer Werkstoff 4462 (ER 2209) oder eine austenitische-ferritische Schweißelektrode verwendet werden, wenngleich auch hierbei erwähnt werden muss, dass die Qualität der Schweißung niemals perfekt sein wird.
Normen von 1.4305 (X8CrNiS18-9)
EN-Werkstoff | 1.4305 | |
DIN | X8 CrNiS 18-9 | |
AISI | 303 | |
UNS | S 30300 | |
SS | 2.346 | |
AFNOR | Z 8 CNF 18.09 | |
BS | 303 S 31 |
Die den deutschen Werkstoffen gegenübergestellten Werkstoffe nach anderen Normen können zum Teil nur näherungsweise verglichen werden. Die Austauschbarkeit der verglichenen Werkstoffe muss im Einzelfall beurteilt werden.
Anwendungsgebiete von 1.4305 (X8CrNiS18-9)
Die Hauptanwendungsgebiete des Werkstoffes stellen sich unter anderem wie folgt dar:
- Maschinenbau
- Automobilindustrie
- Elektroindustrie
- Nahrungsmittelindustrie
- Chemieindustrie
Bei dem Werkstoff 1.4305 handelt es sich um einen austenitischen Stahl, dem Schwefel zugesetzt wird, um eine höhere Zerspanbarkeit zu erreichen. Das Schweißen dieses Werkstoffs ist wegen seines hohen Schwefelgehalts zu vermeiden. Sie erhalten blankgezogene oder warmgewalzte 1.4305 Profile im Kloeckner Onlineshop. |
Besonderheiten von 1.4305 (X8CrNiS18-9)
Die Polierfähigkeit ist ebenfalls nur bedingt gegeben. Eine Warmumformung mit anschließender Luftabkühlung kann bei Temperaturen zwischen 900 und 1200 Grad Celsius durchgeführt werden. Eine Kaltumformung ist nur begrenzt in Form der Kaltverformung bzw. Kaltstauchung möglich. Das Kaltziehen stellt in diesem Zusammenhang eine Ausnahme dar und kann problemlos durchgeführt werden. Grundsätzlich sollte der verarbeitende Fokus aufgrund des Schwefelgehaltes von 1.4305 auf der Zerspanung liegen. Der Grund hierfür sind Materialspäne, die kurz brechen und somit eine entsprechende Bearbeitung vereinfachen.
Die Werte und Angaben bezüglich des Werkstoffes sind rein informativ. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Schreibfehler, Irrtümer und Änderungen vorbehalten.
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