1.4016

X6Cr17

Das Material 1.4016 ist Teil der Edelstahlgruppe und auch unter der Kennung AISI 430 oder X6Cr17 geläufig. Dieser wird als ferritischer Stahl bezeichnet und weist einen maximalen Chromanteil von 18% (Minimum 16%) auf. Die besondere Eigenschaft des nichtrostenden, ferritischen Chrom-Stahls liegt in seiner ferritischen Mikrostruktur. Sie führt dazu, dass 1.4016 gegenüber Spannungskorrosion beständig ist, wobei dies zumeist die neuralgische Stelle bei austenitischen rostfreien Stählen darstellt. Das Manko ist die schlechte Schweißbarkeit des Materials.

Der Werkstoff zeichnet sich durch seine guten Biege-, Tiefzieh- und Poliereigenschaften aus. Die Unempfindlichkeit gegenüber Spannungsrisskorrosion sowie die grundsätzliche Widerstandsfähigkeit beispielsweise gegenüber alkalischen Lösungen, Feuchtigkeit oder verdünnten organischen Säuren sind zusätzlich hervorzuheben. Eine Korrosionsbeständigkeit in Salzwasserumgebung ist nicht gegeben.

 

Chemische Zusammensetzung von 1.4016 (X6Cr17)

Massenanteil in % nach DIN EN 10088-3

Element

min

max

C

-

0,08

Si

-

1,00

Mn

-

1,00

P

-

0,040

Sa

-

0,030

Cr

16,0

18,0

a Besondere Schwefelspannen können bestimmte Eigenschaften verbessern. Für spanend zu bearbeitende Erzeugnisse wird ein kontrollierter Schwefelanteil von 0,015 % bis 0,030 % empfohlen und ist erlaubt. Zur Sicherung der Schweißeignung wird ein kontrollierter Schwefelanteil von 0,008 % bis 0,030 % empfohlen und ist erlaubt. Zur Sicherung der Polierbarkeit wird ein kontrollierter Schwefelanteil von höchstens 0,015 % empfohlen.

 

Physikalische Eigenschaften von 1.4016 (X6Cr17)

bei 20°C nach DIN EN 10088-1

Dichte in kg/dm³

7,7

Elektrischer Widerstand bei 20 °C in W

0,6

Wärmeleitfähigkeit bei 20°C in W

25

Magnetisierbarkeit

ja

spezifische Wärmekapazität bei 20°C in J

460

E-Modul in GPa bei

    bei 20°C

220

    bei 100°C

215

    bei 200°C

210

    bei 300°C

205

    bei 400°C

195

Mittlerer Wärmeausdehnungskoeffizient in 10-6K-1

    20°C - 100°C

10,0

    20°C - 200°C

10,0

    20°C - 300°C

10,5

    20°C - 400°C

10,5

    20°C - 500°C

11,0

 

Mechanische Eigenschaften von 1.4016 (X6Cr17)

bei 20°C nach DIN EN 10088-3 geglühta (Längs-Zugversuch)
in den Ausführungsarten 1C, 1E, 1D, 1X, 1G und 2D


Zustand

Dicke oder Øb


mm

Härtec


HB

Dehngrenzed
Rp0,2

MPa

Zugfestigkeitd
Rm

MPa

Bruchdehnungd

A
%

+A (geglüht)a

≤ 100

≤ 200

≥ 240

400 - 630

≥ 20

Beständigkeit gegen interkristalline Korrosion bei Prüfung nach EN ISO 3651-2:
im Lieferzustand ja
im geschweißten Zustand nein.

a Das Glühen kann entfallen, falls die Bedingungen für das Warmumformen und abschließende Abkühlen so sind, dass die Anforderungen an die mechanischen Eigenschaften des Erzeugnisses und die in EN ISO 3651-2 definierte Beständigkeit gegen interkristalline Korrosion eingehalten werden.
b Für Sechskantstäbe die Schlüsselweite.
c Nur zur Information.
d Für Walzdraht gelten nur die Zugfestigkeitswerte.
Anmerkung: 1 MPa = 1 N/mm2.

 

bei 20°C nach DIN EN 10088-3 Blankstäbea für lösungsgeglühteb ferritische Stähle
in den Ausführungsarten 2H, 2B, 2G oder 2P

Dicke oder Øb


mm

Dehngrenze
Rp0,2

MPa

Zugfestigkeit
Rm

MPa

Bruchdehnungd
A5

%

≤ 10e

≥ 320

500 - 750

≥ 8

> 10 ≤ 16

≥ 300

480 - 750

≥ 8

> 16 ≤ 40

≥ 240

400 - 700

≥ 15

> 40 ≤ 63

≥ 240

400 - 700

≥ 15

> 63 ≤ 100

≥ 240

400 - 630

≥ 20

a Einschließlich abgelängter Stäbe aus gezogenem Draht.
b Das Glühen kann entfallen, falls die Bedingungen für das Warmumformen und abschließende Abkühlen so sind, dass die Anforderungen an die mechanischen Eigenschaften des Erzeugnisses und die in EN ISO 3651-2 definierte Beständigkeit gegen interkristalline Korrosion eingehalten werden.
c Für Sechskantstäbe die Schlüsselweite.
d Dehnung A5 gilt nur für Abmessungen von ≥ 5mm. Für kleinere Durchmesser ist die kleinste Dehnung bei der Anfrage und Bestellung zu vereinbaren.
e Im Bereich von 1mm ≤ d < 5mm gültig nur für Rundstäbe. Die mechanischen Eigenschaften nichtrunder Stäbe mit Dicken < 5mm müssen bei der Anfrage und Bestellung vereinbart werden.
Anmerkung: 1 MPa = 1 N/mm2.

 

Verarbeitung von 1.4016 (X6Cr17)

  • Spangebende Verarbeitung: Selten
  • Freiform- und Gesenkschmieden: Ja
  • Kaltumformung: Ja
  • Kaltstauchen: Ja
  • Polierbarkeit: Ja

 

Schweißbarkeit von 1.4016 (X6Cr17)

Die Schweißbarkeit von AISI 430 ist nur gering ausgeprägt und ist aufgrund einer Versprödungsanfälligkeit durch Kornwachstum nicht zu empfehlen. Sollte dennoch das Material zum Schweißen verwendet werden, sind die folgenden Zusatzwerkstoffe geeignet: 1.4302, 1.4316, 1.4502, 1.4551.

Zusätzlich kann durch die Anpassung der Schweißenergie (kleiner als 1kJ/mm) ein positiver Effekt auf das Ergebnis erreicht werden. Auf ein Lichtbogenschweißen sollte man grundsätzlich verzichten. Um Risse bei der Verformung zu vermeiden (Versprödung), sind Bearbeitungstemperaturen zwischen 100 und 300 Grad Celsius (Werkzeug und Material) einzuhalten.

 

Normen von 1.4016 (X6Cr17)

EN-Werkstoff

1.4016

DIN

X6 Cr 17

AISI

430

UNS

S 43000

SS

2.320

AFNOR

Z 8 C 17

BS

430 S 15

Die den deutschen Werkstoffen gegenübergestellten Werkstoffe nach anderen Normen können zum Teil nur näherungsweise verglichen werden. Die Austauschbarkeit der verglichenen Werkstoffe muss im Einzelfall beurteilt werden.

 

Anwendungsgebiete von 1.4016 (X6Cr17)

Dieser Chrom-Stahl zählt zu dem am häufigsten genutzten Materialien, wenn es um die Herstellung von Küchen- oder Haushaltsgeräten geht. Grundsätzlich kann AISI 430 in die Güteklasse 18/0 eingeordnet werden und weist somit, im Gegensatz zu den Güteklassen 18/8 und 18/10, keinen Nickelanteil auf.

Weitere Anwendungsgebiete des Werkstoffes 1.4016 sind:

  • Medizintechnik
  • Maschinenbau
  • Nahrungsmittelindustrie
  • Elektroindustrie
  • Anlagenbau
  • Architektur (Innen)
  • Bauwesen
Aufgrund der besonderen, ferritischen Mikrostruktur, die zu einer Beständigkeit gegenüber Spannungskorrosion führt, kann 1.4016 mannigfaltig eingesetzt werden. Das Manko ist allerdings die schlechte Schweißbarkeit des Materials, welche in den Entscheidungsprozess eingebunden werden sollte.
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Besonderheiten von 1.4016 (X6Cr17)

Die Temperatur bei Schmiedearbeiten sollte zwischen 750 und 1130 Grad Celsius liegen. Für spanende Fertigungsverfahren ist X6Cr17 aufgrund seiner Langspanbildung im Verarbeitungsprozess nur bedingt geeignet.

 

Die Werte und Angaben bezüglich des Werkstoffes sind rein informativ. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Schreibfehler, Irrtümer und Änderungen vorbehalten.

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