Metallische Werkstoffe
Inhalt
- Identifikation nach Kurznamen
- Hauptgruppe 1: Auskunft über mechanische oder physikalische Stahleigenschaften
- Tabelle 1 – Stähle für den Stahlbau
- Tabelle 2 – Stähle für Druckbehälter
- Tabelle 3 – Stähle für Leitungsrohre
- Tabelle 4 – Maschinenbaustähle
- Tabelle 5 – Betonstähle
- Tabelle 6 – Spannstähle
- Tabelle 7 – Stähle für oder in Form von Schienen
- Tabelle 8 – Flacherzeugnisse zum Kaltumformen (mit Ausnahme der Sorten nach Tabelle 9)
- Tabelle 9 – Flacherzeugnisse aus höherfesten Stählen zum Kaltumformen
- Tabelle 10 – Verpackungsblech und -band
- Tabelle 11 – Elektroblech und -band
- Hauptgruppe 2: Bezeichnung nach chemischer Zusammensetzung des Stahls
- Tabelle 12 – Unlegierte Stähle mit mittlerem Mn-Gehalt < 1% (ausgenommen Automatenstähle)
- Tabelle 13 – Unlegierte Stähle mit einem Mittel von ≥ 1 % Mn, unlegierte Automatenstähle sowie legierte Stähle (ausgenommen Schnellarbeitsstähle), sofern der mittlere Gehalt der einzelnen Legierungselemente < 5 % ist
- Tabelle 14 – Nichtrostende Stähle und andere legierte Stähle (ausgenommen Schnellarbeitsstähle), sofern der mittlere Gehalt mindestens eines Legierungselementes ≥ 5 % ist
- Tabelle 15 – Schnellarbeitsstähle
- Tabelle 16 – Symbole für besondere Anforderungen an Stahlerzeugnisse
- Tabelle 17 – Symbole für die Art des Überzuges auf Stahlerzeugnissen
- Tabelle 18 – Symbole für den Behandlungszustand von Stahlerzeugnissen
- Hauptgruppe 1: Auskunft über mechanische oder physikalische Stahleigenschaften
- Identifikation nach Nummernsystem
- Weitere Bezeichnungssysteme
Werkstoffe sind Rohstoffe, die weiterverarbeitet werden können und in Endprodukte eingehen. Die heutige Werkstoffkunde unterscheidet die Werkstoffgruppen:
- Metalle
- Nichtmetalle
- organische Werkstoffe
- anorganische nichtmetallische Werkstoffe
- Halbleiter
Zur Identifikation von Stahl können zwei verschiedene Systematiken Anwendung finden:
- Kurznamen (DIN EN 10027-1)
- Nummernsystem (DIN EN 10027-2)
1. Identifikation nach Kurznamen
Die folgenden Regeln gelten für Stahl, die in Europäischer Norm (EN), Technischer Spezifikationen (TS), Technischen Berichten (TR) und nationalen Normen der CEN-Mitglieder festgelegt sind. Sie dürfen auch auf nicht genormten Stahl angewendet werden.
Vergebene Kurznamen müssen eindeutig sein, d.h. für jeden Stahl darf es nur einen Kurznamen geben. Die Eindeutigkeit muss ggf. durch Zusatzsymbole sichergestellt werden.
Zusatzsymbole sind in die Gruppen 1 und 2 unterteilt. Erst wenn Gruppe 1 zur eindeutigen Beschreibung nicht ausreicht, dürfen Zusatzsymbole der Gruppe 2 angefügt werden. Diese dürfen nur in Verbindung mit Symbolen der Gruppe 1 verwendet werden. Für Stahlerzeugnisse dürfen weitere Zusatzsymbole an Gruppe 1 und 2 angehängt werden. Diese sind durch ein „+“ zu trennen.
Entsprechend der DIN EN 10027-1 werden Kurznamen für Stahl anhand von 4 Positionen gebildet. Diese Systematik wird in zwei Hauptgruppen unterteilt:
Hauptgruppe 1: Auskunft über mechanische oder physikalische Stahleigenschaften
Aufbau Kurzname: 1. Buchstabe ist der Verwendungszweck des Stahls, die folgende Zahl ist die Mindeststreckgrenze in N/mm². Evtl. folgt ein Zusatzsymbol mit Hinweis auf weitere Eigenschaften.
Tabelle 1 – Stähle für den Stahlbau
1 | 2 | 3 | |||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
G | S | n | n | n | an………… | +an +an………… | |||||
Hauptsymbole | Zusatzsymbole | ||||||||||
Buchstabe | Mechanische Eigenschaften | Für Stahl | Für Stahlerzeugnisse | ||||||||
Gruppe 1b | Gruppe 2c,d | ||||||||||
G = Stahlguss (wenn erforderlich) | nnn = festgelegte Mindeststreckgrenzee in MPaf für den kleinsten Dickenbereich | Kerbschlagarbeit in Joule (j) | Prüftemperatur | C= | Mit besonderer Kaltumformbarkeit | Tabellen 16,17,18 | |||||
27J | 40J | 60J | °C | D= | Für Schmelztauchüberzüge | ||||||
S = Stähle für den Stahlbau | JR | KR | LR | +20 | E= | Für Emaillierung | |||||
J0 | K0 | L0 | 0 | F= | Zum Schmieden | ||||||
J2 | K2 | L2 | -20 | H= | Hohlprofile | ||||||
J3 | K3 | L3 | -30 | L= | Für tiefe Temperaturen | ||||||
J4 | K4 | L4 | -40 | M= | Thermomechanisch gewalzt | ||||||
J5 | K5 | L5 | -50 | N= | Normalgeglüht oder normalisierend gewalzt | ||||||
J6 | K6 | L6 | -60 | P= | Für Spundbohlen | ||||||
A= | Ausscheidungshärtend | Q= | Vergütet | ||||||||
M= | Thermomechanisch gewalzt | S= | Für Schiffsbau | ||||||||
N= | Normalgeglüht oder normalisierend gewalzt | T= | Für Rohre | ||||||||
Q= | Vergütet | W= | Wetterfest | ||||||||
G= | Andere Merkmale, wenn erforderlich, mit 1 oder 2 Ziffern | an= | Chemische Symbole für vorgeschriebene zusätzliche Elemente, z.B. Cu, falls erforderlich zusammen mit einer einstelligen Zahl, die das mit 10 multiplizierten Mittelwert der vorgeschriebenen Spanne des Gehalts (auf 0,1% gerundet) des Elementes angibt. |
1= Hauptsymbole
2= Zusatzsymbole für Stähle
3= Zusatzsymbole für Stahlerzeugnisse
an = Ziffern, a = Buchstabe, an = alphanumerisch
bSymbole A,M,N und Q in Gruppe 1 gelten für Feinkornbaustähle
cZwecks Unterscheidung zwischen zwei Stahlsorten der betreffenden Erzeugnisnorm dürfen, mit Ausnahme der Symbole für chemische Lemente, an die Zusatzsymbole der Gruppe 2 eine oder zwei Ziffern angehängt werden.
dWenn aus dieser Gruppe zwei Symbole benötigt werden, muss das chemische Symbol an letzter Stelle stehen.
eUnter dem Begriff “Streckgrenze” ist je nach den Angaben in der betreffenden Erzeugnisnorm die obere oder untere Streckgrenze (Reh) oder (Rel) oder die Dehngrenze bei nichtproportionaler Dehnung (Rp) oder die Dehngrenze bei gesamter Dehnung (Rt) zu verstehen.
f1 MPa = 1 N/mm2
Tabelle 2 – Stähle für Druckbehälter
1 | 2 | 3 | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
G | P | n | n | n | an………… | +an +an………… | |||
Hauptsymbole | Zusatzsymbole | ||||||||
Buchstabe | Mechanische Eigenschaften | Für Stahl | Für Stahlerzeugnisse | ||||||
Gruppe 1b | Gruppe 2c | ||||||||
G = Stahlguss (wenn erforderlich) | nnn = festgelegte Mindeststreckgrenzee in MPaf für den kleinsten Dickenbereich | B= | Gasflaschen | H= | Hochtemperatur | Tabellen 16,17,18 | |||
M= | Thermomechanisch gewalzt | L= | Tieftemperatur | ||||||
P = Stähle für Druckbehälter | N= | Normalgeglüht oder normalisierend gewalzt | R= | Raumtemperatur | |||||
Q= | Vergütet | X= | Hoch- und Tieftemperatur | ||||||
S= | Einfache Druckbehälter | ||||||||
T= | Rohre | ||||||||
G= | Andere Merkmale, wenn erforderlich, mit 1 oder 2 nachfolgenden Ziffern |
1= Hauptsymbole
2= Zusatzsymbole für Stähle
3= Zusatzsymbole für Stahlerzeugnisse
an = Ziffern, a = Buchstabe, an = alphanumerisch
bSymbole M,N und Q in Gruppe 1 gelten für Feinkornbaustähle
cZwecks Unterscheidung zwischen zwei Stahlsorten der betreffenden Erzeugnisnorm dürfen, mit Ausnahme der Symbole für chemische Lemente, an die Zusatzsymbole der Gruppe 2 eine oder zwei Ziffern angehängt werden.
dUnter dem Begriff “Streckgrenze” ist je nach den Angaben in der betreffenden Erzeugnisnorm die obere oder untere Streckgrenze (Reh) oder (Rel) oder die Dehngrenze bei nichtproportionaler Dehnung (Rp) oder die Dehngrenze bei gesamter Dehnung (Rt) zu verstehen.
e1 MPa = 1 N/mm2
Tabelle 3 – Stähle für Leitungsrohre
1 | 2 | 3 | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
L | n | n | n | an………… | +an +an………… | |||
Hauptsymbole | Zusatzsymbole | |||||||
Buchstabe | Mechanische Eigenschaften | Für Stahl | Für Stahlerzeugnisse | |||||
Gruppe 1b | Gruppe 2 | |||||||
L = Stähle für Leitungsrohre | nnn = festgelegte Mindeststreckgrenzee in MPaf für den kleinsten Dickenbereich | M= | Thermomechanisch gewalzt | a= | Anforderungsklasse, falls erforderlich, mit einer nachfolgenden Ziffer | Tabellen 16,17,18 | ||
N= | Normalgeglüht oder normalisierend gewalzt | S= | Saure Einsatzbedingungen | |||||
Q= | Vergütet | O= | Offshore-Einsatz | |||||
G= | Andere Merkmale, wenn erforderlich, mit 1 oder 2 nachfolgenden Ziffern | E= | Erdgasdurchleitung im europäischen Onshore-Einsatz |
1= Hauptsymbole
2= Zusatzsymbole für Stähle
3= Zusatzsymbole für Stahlerzeugnisse
an = Ziffern, a = Buchstabe, an = alphanumerisch
bSymbole M,N und Q in Gruppe 1 gelten für Feinkornbaustähle
cUnter dem Begriff “Streckgrenze” ist je nach den Angaben in der betreffenden Erzeugnisnorm die obere oder untere Streckgrenze (Reh) oder (Rel) oder die Dehngrenze bei nichtproportionaler Dehnung (Rp) oder die Dehngrenze bei gesamter Dehnung (Rt) zu verstehen.
d1 MPa = 1 N/mm2
Tabelle 4 – Maschinenbaustähle
1 | 2 | 3 | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
G | E | n | n | n | an………… | +an +an………… | |||
Hauptsymbole | Zusatzsymbole | ||||||||
Buchstabe | Mechanische Eigenschaften | Für Stahl | Für Stahlerzeugnisse | ||||||
Gruppe 1 | Gruppe 2 | ||||||||
G = Stahlguss (wenn erforderlich) | nnn = festgelegte Mindeststreckgrenzeb in MPac für den kleinsten Dickenbereich | G= | Andere Merkmale, wenn erforderlich, mit 1 oder 2 nachfolgenden Ziffern oder falls Kerbschlageigenschaften festgelegt sind, entsprechend den Regeln nach Tabelle 1, Gruppe 1. | C= | Anforderungsklasse, falls erforderlich, mit einer nachfolgenden Ziffer | Tabelle 18 | |||
E= Maschinenbaustähle |
1= Hauptsymbole
2= Zusatzsymbole für Stähle
3= Zusatzsymbole für Stahlerzeugnisse
an = Ziffern, a = Buchstabe, an = alphanumerisch
bUnter dem Begriff “Streckgrenze” ist je nach den Angaben in der betreffenden Erzeugnisnorm die obere oder untere Streckgrenze (Reh) oder (Rel) oder die Dehngrenze bei nichtproportionaler Dehnung (Rp) oder die Dehngrenze bei gesamter Dehnung (Rt) zu verstehen.
c1 MPa = 1 N/mm2
Tabelle 5 – Betonstähle
1 | 2 | 3 | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
B | n | n | n | an………… | +an +an………… | |||
Hauptsymbole | Zusatzsymbole | |||||||
Buchstabe | Mechanische Eigenschaften | Für Stahl | Für Stahlerzeugnisse | |||||
Gruppe 1 | Gruppe 2 | |||||||
B = Betonstahl | nnn = charakteristischer Wert der Streckgrenzeb in MPac für den kleinsten Abmessungsbereich | a= | Duktilitätsklasse, falls erforderlich, mit einer oder zwei nachfolgenden Kennziffern | – | Tabelle 18 |
1= Hauptsymbole
2= Zusatzsymbole für Stähle
3= Zusatzsymbole für Stahlerzeugnisse
an = Ziffern, a = Buchstabe, an = alphanumerisch
bUnter dem Begriff “Streckgrenze” ist je nach den Angaben in der betreffenden Erzeugnisnorm die obere oder untere Streckgrenze (Reh) oder (Rel) oder die Dehngrenze bei nichtproportionaler Dehnung (Rp) oder die Dehngrenze bei gesamter Dehnung (Rt) zu verstehen.
c1 MPa = 1 N/mm2
Tabelle 6 – Spannstähle
1 | 2 | 3 | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Y | n | n | n | n | an………… | +an +an………… | |||
Hauptsymbole | Zusatzsymbole | ||||||||
Buchstabe | Mechanische Eigenschaften | Für Stahl | Für Stahlerzeugnisse | ||||||
Gruppe 1b | Gruppe 2 | ||||||||
Y = Spannstähle | nnnn = Nennwertc für Zugfestigkeit (Rm) in MPad | C= | Kaltgezogener Draht | – | Tabelle 18 | ||||
H= | Warmgewalzte Stäbe oder warmgewalzte und behandelte Stäbe | ||||||||
Q= | Vergüteter Draht | ||||||||
S= | Litze | ||||||||
G= | Andere Merkmale, wenn erforderlich, mit 1 oder 2 nachfolgenden Ziffern |
1= Hauptsymbole
2= Zusatzsymbole für Stähle
3= Zusatzsymbole für Stahlerzeugnisse
an = Ziffern, a = Buchstabe, an = alphanumerisch
bZwecks Unterscheidung zwischen zwei Stahlsorten der betreffenden Erzeugnisnorm dürfen an die Zusatzsymbole der Gruppe 1 eine oder zwei Ziffern angehängt werden.
cBei dreistelligen Angaben für die Zugfestigkeit ist eine Null voranzusetzen.
d1 MPa = 1 N/mm2
Tabelle 7 – Stähle für oder in Form von Schienen
1 | 2 | 3 | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
R | n | n | n | n | an………… | +an +an………… | |||
Hauptsymbole | Zusatzsymbole | ||||||||
Buchstabe | Mechanische Eigenschaften | Für Stahl | Für Stahlerzeugnisse | ||||||
Gruppe 1 | Gruppe 2 | ||||||||
R = Stähle für oder in Form von Schienen | nnnn = festgelegte Mindesthärte nach Brinell (HBW) | Cr= | Chrom-legiert | HT= | Wärmebehandelt | – | |||
Mn= | Hoher Mn-Gehalt | LHT= | Niedriglegiert, wärmebehandelt | ||||||
an= | Chemische Symbole für vorgeschriebene zusätzliche Elemente, z.B. Cu, falls erforderlich, zusammen mit einer einstelligen Zahl, die den mit 10 multiplizierten Mittelwert der vorgeschriebenen Spanne des Gehalts (auf 0,1% gerundet) des Elementes angibt. | Q= | Vergütet | ||||||
G= | Andere Merkmale, falls erforderlich, mit 1 oder 2 nachfolgenden Ziffern |
1= Hauptsymbole
2= Zusatzsymbole für Stähle
3= Zusatzsymbole für Stahlerzeugnisse
an = Ziffern, a = Buchstabe, an = alphanumerisch
Tabelle 8 – Flacherzeugnisse zum Kaltumformen (mit Ausnahme der Sorten nach Tabelle 9)
1 | 2 | 3 | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
D | a | n | n | an………… | +an +an………… | |||
Hauptsymbole | Zusatzsymbole | |||||||
Buchstabe | Mechanische Eigenschaften | Für Stahl | Für Stahlerzeugnisse | |||||
Gruppe 1b | Gruppe 2 | |||||||
D = Spannstähle | Cnn = Kaltgewalzt, gefolgt von zwei Symbolenc | D= | Für Schmelztauchüberzüge | – | Tabellen 17 und 18 | |||
ED= | Für Direktemaillierung | |||||||
Dnn = Warmgewalzt, bestimmt für unmittelbare Kaltumformung, gefolgt von 2 Symbolenc | EK= | Für konventionelle Emaillierung | ||||||
H= | Für Hohlprofile | |||||||
Xnn = Art des Walzens (warm oder kalt) nicht vorgeschrieben, gefolgt von 2 Symbolenc | T= | Für Rohre | ||||||
an= | Chemische Symbole für vorgeschriebene zusätzliche Elemente, z.B. Cu, falls erforderlich zusammen mit einer einstelligen Zahl, die den mit 10 multiplizierten Mittelwert der vorgeschriebenen Spann des Gehalts (auf 0,1% gerundet) des Elementes angibt. | |||||||
G= | Andere Merkmale, wenn erforderlich, mit 1 oder 2 nachfolgenden Ziffern |
1= Hauptsymbole
2= Zusatzsymbole für Stähle
3= Zusatzsymbole für Stahlerzeugnisse
an = Ziffern, a = Buchstabe, an = alphanumerisch
bZwecks Unterscheidung zwischen zwei Stahlsorten der betreffenden Erzeugnisnorm dürfen an die Zusatzsymbole der Gruppe 1 eine oder zwei Ziffern angehängt werden.
cDiese Symbole werden von der verantwortlichen Stelle (siehe 4.3) zur Charakterisierung des Stahles zugeordnet.
Tabelle 9 – Flacherzeugnisse aus höherfesten Stählen zum Kaltumformen
1 | 2 | 3 | |||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
H | a | n | n | n | an………… | +an +an………… | |||||
H | a | T | n | n | n | (n) | |||||
Hauptsymbole | Zusatzsymbole | ||||||||||
Buchstabe | Mechanische Eigenschaften | Für Stahl | Für Stahlerzeugnisse | ||||||||
Gruppe 1b | Gruppe 2b | ||||||||||
H = Flacherzeugnisse aus höherfesten Stahlen zum Kaltumformen | Cnnn = Kaltgewalzt, gefolgt von der festgelegten Mindeststreck-grenzec in MPad Dnnn = Warmgewalzt, bestimmt für unmittelbare Kaltumformung, gefolgt von der festgelegten Mindeststreckgrenzec in MPad Xnnn = Art des Walzens (warm oder kalt) nicht vorgeschrieben, gefolgt von der festgelegten Mindeststreckgrenzec in MPad CTnnn(n) = Kaltgewalzt, gefolgt von der festgelegten Mindestzugfestigkeit in MPad DTnnn(n) = Warmgewalzt, bestimmt für unmittelbare Kaltumformung, gefolgt von der festgelegten Mindestzugfestigkeit in MPad XTnnn(n) = Art des Walzens nicht vorgeschrieben, gefolgt von der festgelegten Mindestzugfestigkeit in MPad |
E= | Bake hardening | D= | Für Schmelztauchüberzüge | Tabelle 17 | |||||
C= | Komplexphase | ||||||||||
F= | Ferritisch-bainitisch | ||||||||||
I= | Isoptoper Stahl | ||||||||||
LA= | Niedriglegiert/Mikrolegiert | ||||||||||
MP= | Mehrphase | ||||||||||
MS= | Martensitisch | ||||||||||
T= | TRIP-Stahl (Transformation Induced Plasticity) | ||||||||||
X= | Dualphase | ||||||||||
Y= | Interstitialfree steel (IF-Stahl) | ||||||||||
G= | Andere Merkmale, wenn erforderlich, mit 1 oder 2 nachfolgenden Ziffern |
1= Hauptsymbole
2= Zusatzsymbole für Stähle
3= Zusatzsymbole für Stahlerzeugnisse
an = Ziffern, a = Buchstabe, an = alphanumerisch
bZwecks Unterscheidung zwischen zwei Stahlsorten der betreffenden Erzeugnisnorm dürfen an die Zusatzsymbole der Gruppe 1 eine oder zwei Ziffern angehängt werden.
cUnter dem Begriff “Streckgrenze” ist je nach den Angaben in der betreffenden Erzeugnisnorm die obere oder untere Streckgrenze (Reh) oder (Rel) oder die Dehngrenze bei nichtproportionaler Dehnung (Rp) oder die Dehngrenze bei gesamter Dehnung (Rt) zu verstehen.
d1 MPa = 1 N/mm2
Tabelle 10 – Verpackungsblech und -band
1 | 2 | 3 | |||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
T | H | n | n | n | +an +an………… | ||
T | H | n | n | n | |||
Hauptsymbole | Zusatzsymbole | ||||||
Buchstabe | Mechanische Eigenschaften | Für Stahl | Für Stahlerzeugnisse | ||||
Gruppe 1 | Gruppe 2 | ||||||
T = Verpackungsblech und -band | Hnnn = Nennstreckgrenze (Re) in MPab für kontinuierlich geglühte Sorten | – | – | Tabellen 17 und 18 | |||
Snnn = Nennstreckgrenze (Re) in MPab für losweise geglühte Sorten | ANMERKUNG Für Feinstblech sind keine Symbole vorgesehen. |
1= Hauptsymbole
2= Zusatzsymbole für Stähle
3= Zusatzsymbole für Stahlerzeugnisse
an = Ziffern, a = Buchstabe, an = alphanumerisch
b1 MPa = 1 N/mm2
Tabelle 11 – Elektroblech und -band
1 | 2 | ||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
M | n | n | n | n | – | n | n | a | |
Hauptsymbole | Zusatzsymbole | ||||||||
Buchstabe | Eigenschaften | Art des Erzeugnisses | |||||||
M = Elektroblech und -band | nnn(n) = Höchstzulässiger Ummagnetisierungsverlust in W/kg x 100 | Für eine magnetische Polarisation bei 50 Hz von 1,5 Tesla: | – | ||||||
A= | Nicht kornorientiert | ||||||||
nn = 100 x Nenndicke in mm | K= | Elektroblech- und band aus unlegiertem und legiertem Stahl im nicht schlussgeglühten Zustand | |||||||
Für eine magnetische Polarisation bei 50 Hz von 1,7 Tesla: | |||||||||
Beide Angaben werden durch einen Bindestrich getrennt | P= | Kornorientiert, mit hoher Permeabilität | |||||||
S= | Konventionell kornorientiert |
1= Hauptsymbole
2= Zusatzsymbole für Stähle
3= Zusatzsymbole für Stahlerzeugnisse
an = Ziffern, a = Buchstabe, an = alphanumerisch
Hauptgruppe 2: Bezeichnung nach chemischer Zusammensetzung des Stahls
Tabelle 12 – Unlegierte Stähle mit mittlerem Mn-Gehalt < 1% (ausgenommen Automatenstähle)
1 | 2 | 3 | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
G | C | n | n | n | an………… | +an +an………… | |||
Hauptsymbole | Zusatzsymbole | ||||||||
Buchstabe | Kohlenstoffgehaltb | Für Stahl | Für Stahlerzeugnisse | ||||||
Gruppe 1c,d | Gruppe 2 | ||||||||
G = Stahlguss (wenn erforderlich) | nnn = 100 x mittlerer prozentualer C-Gehalt des vorgeschriebenen Bereiches. Wenn kein Bereich für den Kohlenstoffgehalt angegeben ist, muss die verantwortliche Stelle (siehe 4.3) von einem passenden repräsentativen Wert ausgehen. | C= | Zum Kaltumformen, z. B. Kaltstauchen, Kaltfließpressen | an= | Chemische Symbole für vorgeschriebene zusätzliche Elemente, z. B. Cu, falls erforderlich zusammen mit einer einstelligen Zahl, die den mit 10 multiplizierten Mittelwert der vorgeschriebenen Spanne des Gehalts (auf 0,1 % gerundet) des Elementes angibt. |
Tabelle 18 | |||
D= | Zum Drahtziehen | ||||||||
C = Kohlenstoff | E= | Vorgeschriebener max. S-Gehalt | |||||||
R= | Vorgeschriebener Bereich des S-Gehalts | ||||||||
S= | Für Federn | ||||||||
U= | Für Werkzeuge | ||||||||
W= | Für Schweißdraht | ||||||||
W= | Andere Merkmale, wenn erforderlich, mit 1 oder 2 nachfolgenden Ziffern |
1= Hauptsymbole
2= Zusatzsymbole für Stähle
3= Zusatzsymbole für Stahlerzeugnisse
an = Ziffern, a = Buchstabe, an = alphanumerisch
bZwecks Unterscheidung zwischen zwei Stahlsorten mit ähnlicher chemischer Zusammensetzung darf die Kennzahl für den
Kohlenstoffgehalt um 1 erhöht werden.
cDen Symbolen der Gruppe 1, außer E und R, dürfen eine oder zwei Ziffern angehängt werden zwecks Unterscheidung von zwei
Stahlsorten der betreffenden Erzeugnisnorm.
dDen Symbolen E und R der Gruppe 1 darf eine Ziffer angehängt werden, die den mit 100 multiplizierten, zuvor auf 0,01 % gerundeten
höchstzulässigen bzw. mittleren Schwefelgehalt darstellt.
Tabelle 13 – Unlegierte Stähle mit einem Mittel von ≥ 1 % Mn, unlegierte Automatenstähle sowie legierte Stähle (ausgenommen Schnellarbeitsstähle), sofern der mittlere Gehalt der einzelnen Legierungselemente < 5 % ist
1 | 2 | 3 | |||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
G | n | n | n | a.. | n-n.. | an………… | +an +an………… |
Hauptsymbole | Zusatzsymbole | ||||||
Buchstabe | Kohlenstoffgehaltb | Legierungselemente | Für Stahl | Für Stahlerzeugnisse | |||
Gruppe 1 | Gruppe 2 | ||||||
G = Stahlguss (wenn erforderlich) | nnn = 100 x mittlerer prozentualer C-Gehalt des vorgeschriebenen Bereiches. Wenn kein Bereich für den Kohlenstoffgehalt angegeben ist, muss die verantwortliche Stelle (siehe 4.3) von einem passenden repräsentativen Wert ausgehen. | a= | Chemische Symbole für die den Stahl charakterisierenden Legierungselementec, gefolgt von n-n = Zahlen, getrennt durch Bindestriche, die dem mittleren prozentualen Gehalt der Elemente, multipliziert mit den nachstehenden Faktoren entsprechen | – | – | Tabellen 16 und 18 | |
Element | Faktor | ||||||
Cr, Co, Mn, Ni, Si, W | 4 | ||||||
Al, Be, Cu, Mo,Nb, Pb, Ta, Ti, V, Zr | 10 | ||||||
Ce, N, P, S | 100 | ||||||
B | 1000 |
1= Hauptsymbole
2= Zusatzsymbole für Stähle
3= Zusatzsymbole für Stahlerzeugnisse
an = Ziffern, a = Buchstabe, an = alphanumerisch
bZwecks Unterscheidung zwischen zwei Stahlsorten mit ähnlicher chemischer Zusammensetzung darf die Kennzahl für den
Kohlenstoffgehalt um 1 erhöht werden.
cDie Reihenfolge der Symbole muss nach abnehmendem Wert des mittleren prozentualen Gehaltes geordnet sein; wenn die Werte
für den Gehalt von 2 oder mehr Elementen gleich sind, sind die entsprechenden Symbole in alphabetischer Reihenfolge anzugeben.
Tabelle 14 – Nichtrostende Stähle und andere legierte Stähle (ausgenommen Schnellarbeitsstähle), sofern der mittlere Gehalt mindestens eines Legierungselementes ≥ 5 % ist
1 | 2 | 3 | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
G | X | n | n | n | a.. | n-n.. | an………… | +an +an………… | |
PM | X | n | n | n | a.. | n-n.. | |||
Hauptsymbole | Zusatzsymbole | ||||||||
Buchstabe | Kohlenstoffgehaltb | Legierungselemente | Für Stahl | Für Stahlerzeugnisse | |||||
Gruppe 1 | Gruppe 2 | ||||||||
G = Stahlguss (wenn erforderlich) | nnn = 100 x mittlerer prozentualer C-Gehalt des vorgeschriebenen Bereiches. Wenn kein Bereich für den Kohlenstoffgehalt angegeben ist, muss die verantwortliche Stelle (siehe 4.3) von einem passenden repräsentativen Wert ausgehen. | a= | Chemische Symbole für die den Stahl charakterisierenden Legierungselementec | a = chemisches Symbol, durch einen Bindestrich getrennt, für ein den Stahl charakterisierendes Element, dessen Gehalt im Bereich von 0,20 % bis 1,0 % liegt, gefolgt von | Tabellen 16 und 18 | ||||
PM = Pulvermetallurgie (wenn für Werkzeugstähle erforderlich) | n-n= | Zahlen, getrennt durch Bindestriche, die den mittleren, auf die nächste ganze Zahl gerundeten prozentualen Gehalt der Elemente angeben | n = 10 x mittlerer Gehalt des Legierungselementes | ||||||
X = Mittlerer Gehalt mindestens eines Legierungselementes ≥ 5 % |
1= Hauptsymbole
2= Zusatzsymbole für Stähle
3= Zusatzsymbole für Stahlerzeugnisse
an = Ziffern, a = Buchstabe, an = alphanumerisch
bZwecks Unterscheidung zwischen zwei Stahlsorten mit ähnlicher chemischer Zusammensetzung darf die Kennzahl für den
Kohlenstoffgehalt um 1 erhöht werden.
cDie Reihenfolge der Symbole muss nach abnehmendem Wert des mittleren prozentualen Gehaltes geordnet sein; wenn die
Werte für den Gehalt von 2 oder mehr Elementen gleich sind, sind die entsprechenden Symbole in alphabetischer Reihenfolge anzugeben.
dEin Beispiel ist aufgeführt für einen Stahl mit hohem Stickstoffgehalt (siehe unten).
Tabelle 15 – Schnellarbeitsstähle
1 | 2 | 3 | ||||
---|---|---|---|---|---|---|
PM | HS | n-n…… | a (a) | +an +an………… | ||
Hauptsymbole | Zusatzsymbole | |||||
Buchstabe | Gehalt der Legierungselemente | Für Stahl | Für Stahlerzeugnisse | |||
Gruppe 1 | Gruppe 2 | |||||
PM = Pulvermetallurgie (wenn erforderlich) | n-n = Zahlenb, die durch Bindestriche getrennt den prozentualen Gehalt der Legierungselemente in folgender Reihenfolge angeben:
|
a(a)= | Symbol(e) der (des) Elemente(s) mit höherem Gehalt (bei einer ansonsten gleichen Stahlsorte) | – | Tabelle 18 | |
HS = Schnellarbeitsstahl |
1= Hauptsymbole
2= Zusatzsymbole für Stähle
3= Zusatzsymbole für Stahlerzeugnisse
an = Ziffern, a = Buchstabe, an = alphanumerisch
bJede Zahl gibt den auf die nächste ganze Zahl gerundeten mittleren prozentualen Gehalt des jeweiligen Elementes
an
Tabelle 16 – Symbole für besondere Anforderungen an Stahlerzeugnisse
Symbola | Bedeutung |
---|---|
+CH | Mit Kernhärtbarkeit |
+H | Mit Härtbarkeit |
+Z15 | Mindest-Brucheinschnürung senkrecht zur Oberfläche = 15 % |
+Z25 | Mindest-Brucheinschnürung senkrecht zur Oberfläche = 25 % |
+Z35 | Mindest-Brucheinschnürung senkrecht zur Oberfläche = 35 % |
aDie Symbole werden durch Pluszeichen (+) von den vorhergehenden getrennt (siehe 7.2). Diese Symbole stehen im Grunde als für den Stahl kennzeichnende Sonderanforderungen. Aus praktischer Erwägung werden sie jedoch wie Zusatzsymbole für Stahlerzeugnisse behandelt.
Tabelle 17 – Symbole für die Art des Überzuges auf Stahlerzeugnissen
Symbola | Bedeutung |
---|---|
+A | Feueraluminiert |
+S | Mit einer Al-Si-Legierung überzogen |
+AZ | Mit einer Al-Zn-Legierung überzogen (>50 % Al) |
+CE | Elektrolytisch spezialverchromt (ECCS) |
+CU | Kupferüberzug |
+IC | Anorganische Beschichtung |
+OC | Organisch beschichtet |
+S | Feuerverzinnt |
+SE | Elektrolytisch verzinnt |
+T | Schmelztauchveredelt mit einer Blei-ZinnLegierung (Terne) |
+TE | Elektrolytisch mit einer Blei-ZinnLegierung (Terne) überzogen |
+Z | Feuerverzinkt |
+ZA | Mit einer Zn-Al-Legierung überzogen (> 50 % Zn) |
+ZE | Elektrolytisch verzinkt |
+ZF | Diffusionsgeglühte Zinküberzüge (galvannealed, mit diffundiertem Fe) |
+ZM | Schmelztauchveredelt mit einem Zink-Magnesium Überzug |
+ZN | Zink-Nickel-Überzug (elektrolytisch) |
aDie Symbole werden durch Pluszeichen (+) von den vorhergehenden getrennt
Tabelle 18 – Symbole für den Behandlungszustand von Stahlerzeugnissen
Symbola | Bedeutung |
---|---|
+A | Weichgeglüht |
+AC | Geglüht zur Erzielung kugeliger Carbide |
+AR | Wie gewalzt (ohne jegliche besonderen Walz- und/oder Wärmebehandlungsbedingungen) |
+AT | Lösungsgeglüht |
+C | Kaltverfestigt |
+Cnnn | Kaltverfestigt auf eine Mindestzugfestigkeit von nnn MPab |
+CPnnn | Kaltverfestigt auf eine 0,2 %-Dehngrenze von mindestens nnn MPab |
+CR | Kaltgewalzt |
+DC | Lieferzustand dem Hersteller überlassen |
+FP | Behandelt auf Ferrit-Perlit-Gefüge und Härtespanne |
+HC | Warm-Kalt-geformt |
+I | Isothermisch behandelt |
+LC | Leicht kalt nachgezogen bzw. leicht nachgewalzt (Skin passed) |
+M | Thermomechanisch umgeformt |
+N | Normalgeglüht oder normalisierend umgeformt |
+NT | Normalgeglüht und angelassen |
+P | Ausscheidungsgehärtet |
+Q | Abgeschreckt |
+QA | Luftgehärtet |
+QO | Ölgehärtet |
+QT | Vergütet |
+QW | Wassergehärtet |
+RA | Rekristallisationsgeglüht |
+S | Behandelt auf Kaltscherbarkeit |
+SR | Spannungsarmgeglüht |
+T | Angelassen |
+TH | Behandelt auf Härtespanne |
+U | Unbehandelt |
+WW | Warmverfestigt |
aDie Symbole werden durch Pluszeichen (+) von den vorhergehenden getrennt
b1 MPa = 1 N/mm2
2. Identifikation nach Nummernsystem
Die Anwendung des Nummernsystems für die Bezeichnung von Stahlsorten ist laut Europäischer Norm verbindlich.
Jede Werkstoffnummer darf sich nur auf eine Stahlsorte beziehen. Eine einem bestimmten Stahl zugewiesene Nummer darf nicht für eine andere Stahlsorte verwendet werden.
1. | XX | XX XX | |||||
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Zählnummer | |||||||
Stahlgruppennummer (siehe Tabelle 19) | |||||||
Werkstoffhauptgruppennummer |
Stahl wird in der ersten Position mit „1.“ bezeichnet. Es schließt sich eine vierstellige Ziffernfolge an, wobei die ersten beiden Ziffern die Stahlsorte anzeigen und die nachfolgenden Ziffern die Zählziffer in der Gruppe angeben. Legierter und unlegierter Stahl wird hier jeweils in Grund-, Qualitäts- und Edelstahl unterteilt.
Die Nummernsysteme geben Auskunft über die Zusammensetzung von Kohlenstoffstählen und Legierungen:
- Ziffer kennzeichnet die Stahlart
- Ziffer gibt den ungefähren Prozentsatz des vorherrschenden Legierungselements an
Die beiden letzten Ziffern geben den mittleren Kohlenstoffgehalt in 1/100 Prozent wieder (bei 5-stelligen Kennziffern sind es die letzten 3 Ziffern).
Tabelle 19 – Stahlgruppennummera,b
Unlegierte Stähle | Legierte Stähle | ||||||||||||
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Grundstähle | Qualitätsstähle | Edelstähle | Qualitätsstähle | Edelstähle | |||||||||
Werkzeugstähle | Verschiedene Stähle | Nichtrostende und hitzebeständige Stähle | Bau-, Maschinenbau- und Druckbehälterstähle | ||||||||||
00 | 90 | 10 Stähle mit besonderen physikalischen Eigenschaften |
20 CR |
30 | 40 Nichtrostende Stähle mit < 2,5% Ni ohne Mo, Nb und Ti |
50 Mn, Si, Cu |
60 Cr-Ni mit ≥2,0% Cr<3 % Cr |
70 Cr Cr-b |
80 Cr-Si-Mo Cr-Si-Mn-Mo Cr-Si-Mo-V Cr-Si-Mn-Mo-V |
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Grundstähle | |||||||||||||
01 | 91 | 11 Bau-, Maschinenbau-und Druckbehälterstähle mit C <0,50 % |
21 Cr-Si Cr-Mn Cr-Mn-S |
31 | 41 Nichtrostende Stähle mit <2,5 % Ni und Mo, ohne Nb und Ti |
51 Mn-Si Mn-C |
61 | 71 Cr-Si Cr-Mn Cr-Mn-B Cr-Si-Mn |
81 Cr-Si-V Cr-Mn-V Cr-Si-Mn-V |
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Allgemeine Baustähle mit Rm <500 MPa | |||||||||||||
02 | 92 | 12 Bau-, Maschinenbau-und Druckbehälterstähle mit C ≥0,50 % |
22 Cr-V Cr-V-Si Cr-V-Mn Cr-V-Mn-S |
32 Schnellarbeitsstähle mit Co |
42 | 52 Mn-Cu Mn-V Si-V Mn-Si-V |
62 Ni-Si Ni-Mn Ni-Cu |
72 Cr-Mo mit <0,35 % MoCr-Mo-B |
82 Cr-Mo-W Cr-Mo-W-V |
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Sonstige, nicht für eine Wärmebehandlung bestimmte Baustähle mit Rm <500 MPa | |||||||||||||
03 | 93 | 13 Bau-, Maschinenbau- und Druckbehälterstähle mit besonderen Anforderungen |
23 Cr-Mo Cr-Mo-V Mo-V |
33 Schnellarbeitsstähle mit Co |
43 Nichtrostende Stähle mit ≥2,5 % Ni ohne Mo, Nb und Ti |
53 Mn-Ti Si-Ti |
63 Ni-Mo Ni-Mo-Mn Ni-Mo-Cu Ni-Mo-V Ni-Mn-V |
73 Cr-Mo mit ≥0,35 % Mo |
83 | ||||
Stähle mit im Mittel <0,12 % C oder Rm <400 MPa | |||||||||||||
04 | 94 | 14 | 24 W Cr-W |
34 Verschleißfeste Stähle |
44 Nichtrostende Stähle mit ≥2,5 % Ni und Mo, ohne Nb und Ti |
54 Mo Nb, Ti, V W |
64 | 74 | 84 Cr-Si-Ti Cr-Mn-Ti Cr-Si-Mn-T |
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Stähle mit im Mittel ≥0,12 % C <0,25 % C oder Rm ≥400MPa <500 MPa | |||||||||||||
05 | 95 | 15 Werkzeugstähle |
25 W-V Cr-W-V |
35 Wälzlagerstähle |
45 Nichtrostende Stähle mit Sonderzeichen |
55 B Mn-B < 1,65% Mn |
65 Cr-Ni-Mo mit <0,4 % Mo und <2 % Ni |
75 Cr-V mit <2,0 % Cr |
85 Nitrierstähle |
||||
Stähle mit im Mittel ≥0,25% C <0,55 % C oder Rm ≥500 MPa <700 MPa | |||||||||||||
06 | 96 | 16 Werkzeugstähle |
26 W, außer Klassen 24, 25 und 27 |
36 Werkstoffe mit besonderen magnetischen Eigenschaften ohne Co |
46 Chemisch beständige und hochwarmfeste Ni-Legierungen |
56 Ni |
66 Cr-Ni-Mo mit <0,4 % Mo + ≥2 % Ni<3,5 % N |
76 Cr-V mit <2,0% Cr |
86 Nicht für eine Wärmebehandlung beim Verbraucher bestimmte Stähle Hochfeste schweißgeeignete Stähle |
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Stähle mit im Mittel ≥0,55 % C oder Rm ≥700 MPa | |||||||||||||
07 | 97 | 17 Werkzeugstähle |
27 mit Ni |
37 Werkstoffe mit besonderen magnetischen Eigenschaften mit Co |
47 Hitzebeständige Stähle mit <2,5 % Ni |
57 Cr-Ni mit <1,0 % Cr |
67 Cr-Ni-Mo mit <0,4 % Mo + ≥3,5 % Ni <5 % Ni oder ≥0,4 % Mo |
77 Cr-Mo-V |
87 Nicht für eine Wärmebehandlung beim Verbraucher bestimmte Stähle Hochfeste schweißgeeignete Stähle |
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Stähle mit höherem P-oder S-Gehalt | |||||||||||||
18 Werkzeugstähle |
08 | 98 | 28 Sonstige |
38 Werkstoffe mit besonderen magnetischen Eigenschaften ohne Ni |
48 Hitzebeständige Stähle mit ≥2,5 % Ni |
58 Cr-Ni mit ≥1,0 % Cr <1,5 % Cr |
68 Cr-Ni-V Cr-Ni-W Cr-Ni-V-W |
78 | 88 Nicht für eine Wärmebehandlung beim Verbraucher bestimmte Stähle Hochfeste schweißgeeignete Stähle |
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Stähle mit besonderen physikalischen Eigenschaften | |||||||||||||
19 | 09 | 99 | 29 | 39 Werkstoffe mit besonderen physikalischen Eigenschaften mit Ni |
49 Werkstoffe mit erhöhten Temperatureigenschaften |
59 Cr-Ni mit ≥1,5 % Cr <2,0 % C |
69 Cr-Ni, außer Klassen 57 bis 68 |
79 Cr-Mn-Mo Cr-Mn-Mo-V Cr-Mn-Mo-Ni |
89 Nicht für eine Wärmebehandlung beim Verbraucher bestimmte Stähle Hochfeste schweißgeeignete Stähle |
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Stähle mit besonderen physikalischen Eigenschaften |
aDie Einteilung der Stahlgruppen steht im Einklang mit der Einteilung der Stähle nach EN 10020.
bIn den Feldern der Tabelle sind folgende Angaben enthalten:
__ die Stahlgruppennummer (jeweils oben links);
__ die kennzeichnenden Merkmale der unter der betreffenden Nummer erfassten Stahlgruppe;
__ Rm= Zugfestigkeit.
Die für die chemische Zusammensetzung und die Zugfestigkeit angegebenen Grenzwerte gelten als Orientierung.
3. weitere Bezeichnungssysteme
US Stahlsorten werden hingegen fast ausschließlich nach Werkstoffkennziffern bezeichnet. Folgende Normorganisationen wenden diese Systeme an:
- AISI (American Iron and Steel Institute)
- SAE (Society of Automotive Engineers)
- ASTM (American Society for Testing Materials)
Werkstoff-Tabelle
Beschreibung | Werkstoffnummer | Hauptbezeichnung | Alternative Bezeichnung |
---|---|---|---|
Edelstahl | 1.4404 | 1.4404 | X2CrNiMo17-12-2 |
Edelstahl | 1.4462 | 1.4462 | X2CrNiMoN22-5-3 |
Edelstahl | 1.4841 | 1.4841 | X15CrNiSi25-21 |
Edelstahl | 1.4828 | 1.4828 | X15CrNiSi20-12 |
Edelstahl | 1.4571 | 1.4571 | X6CrNiMoTi17-12-2 |
Edelstahl | 1.4112 | 1.4112 | X90CrMoV18 |
Edelstahl | 1.4104 | 1.4104 | X14CrMoS17 |
Edelstahl | 1.4057 | 1.4057 | X17CrNi16-2 |
Aluminium | 3.0517 | EN AW-3003 | 3.0517 |
Aluminium | 3.0505 | EN AW-3105 | 3.0505 |
Aluminium | 3.3315 | EN AW-5005 | 3.3315 |
Aluminium | 3.3527 | EN AW-5049 | 3.3527 |
Aluminium | 3.1325 | EN AW-2017A | 3.1325 |
Aluminium | 3.0615 | EN AW-6012 | 3.0615 |
Warmfester Druckbehälterstahl | 1.0425 | P265GH | 1.0425 |
Unlegierter Stahl | 1.0398 | DD12 | 1.0398 |
Aluminium | 3.0255 | EN AW-1050A | 3.0255 |
Edelstahl | 1.4306 | 1.4306 | X2CrNi19-11 |
Edelstahl | 1.4122 | 1.4122 | X39CrMo17-1 |
Edelstahl | 1.4034 | 1.4034 | X46Cr13 |
Edelstahl | 1.4005 | 1.4005 | X12CrS13 |
Edelstahl | 1.4006 | 1.4006 | X12Cr13 |
Edelstahl | 1.4028 | 1.4028 | X30Cr13 |
Aluminium | 3.3210 | EN AW-6005A | AlSiMg(A) |
Unlegierter Baustahl | 1.0577 | S355J2(+N) | 1.0577 |
Unlegierter Qualitätsstahl | 1.0330 | DC01 | 1.0330 |
Unlegierter Baustahl | 1.0503 | C45 | 1.0503 |
Aluminium | 3.3547 | EN AW-5083 | 3.3547 |
Aluminium | 3.3535 | EN AW-5754 | 3.3535 |
Aluminium | 3.3206 | EN AW-6060 | 3.3206 |
Aluminium | 3.2315 | EN AW-6082 | 3.2315 |
Edelstahl | 1.4541 | 1.4541 | X6CrNiTi18-10 |
Edelstahl | 1.4305 | 1.4305 | X8CrNiS18-9 |
Edelstahl | 1.4021 | 1.4021 | X20Cr13 |
Edelstahl | 1.4016 | 1.4016 | X6Cr17 |
Legierter Qualitätsstahl | 1.0976 | S355MC | 1.0976 |
Unlegierter Baustahl | 1.0122 | S235JRC | 1.0122 |
Aluminium | 3.1645 | EN AW-2007 | 3.1645 |
Nichtrostender Austenitischer Stahl | 1.4301 | 1.4301 | X5CrNi18-10 |